Geschichte von Feldkirchen-Westerham
Unsere Gemeindegeschichte wurde in den letzten 2.000 Jahren von den Kelten, Römern und zahlreichen Adelsgeschlechtern geprägt. Um 500 v.Chr. siedelten sich bereits Keltenstämme an der Mangfall und an der Leitzach an. Die Römer bauten im 4. Jahrhundert n. Chr. eine große Heerstraße von Salzburg nach Augsburg.
Sie führte nördlich an Feldkirchen vorbei. Aus dieser alten Route wurde später die Salzstraße von Reichenhall bis an den Bodensee. Sie bestimmte Handel und Wandel in unserer Region.
Im 6. und 7. Jahrhundert finden sich dann erstmals zahlreiche Adelsgeschlechter, die ähnlich wie Stammesherzöge regierten. Dazu gehörte zum Beispiel das Uradelsgeschlecht der Fagana mit ihrer Stammburg südlich von Altenburg, die später an die Falkensteiner überging. Auch kleinere Ortsadelsfamilien wie die Westerhamer siedelten sich an. Alle Ortsteile unserer Gemeinde sind seit dem 8. und 9. Jahrhundert nachweisbar.
1634 wütete die Pest in der Gemeinde. In Feldkirchen starben 58, in Westerham 156 und in Feldolling 48 Menschen daran. Noch heute erinnern die Pestsäulen in Westerham, Feldolling und Aufham an „das große Sterb“.
1739 verbesserte die Thurn- und Taxissche „Reitende Post“ auf der alten Salzstraße die Kommunikation, ab 1769 diente sie auch als fahrende Personenpost. Die Fahrzeit von München bis Salzburg betrug 32 Stunden.
1818 wurde Feldkirchen zu einer politischen Gemeinde. Zu dieser Zeit standen neben der Kirche 15 weitere Anwesen und ein Salzstadel, die Wirtschaft lebte vor allem vom Handel auf der Salzstraße. Von 1876 bis 1987 hatte die Gemeinde eine eigene Brauerei.
1857 hielt bei uns mit der Eröffnung der Bahnlinie Holzkirchen-Rosenheim die Neuzeit ihren Einzug. Auf dieser Bahn wurde vor allem Kohle aus dem Bergwerk in Hausham für das Salinensudhaus in Rosenheim transportiert.
Eine besondere Rolle spielte in Westerham die Nutzung der Wasserkraft der Mangfall. 1914 entstand das Leitzach-Kraftwerk mit seinen riesigen Druckrohren. Von 1958 bis 1960 baute es die Stadt München zu einem Pumpspeicherwerk um. Neue Wohnanlagen und neue Betriebe entstanden. Sie zeigten, dass es in der Gemeinde einen Strukturwandel gab.
Als erster größerer Industriebetrieb siedelte sich in Westerham 1966 die Firma Spinner aus München an. In der Folge bildete sich im Müllerland und an der Aiblinger Straße ein Gewerbegebiet.
Das heutige Feldkirchen-Westerham ist ein im Jahre 1972 erfolgter Zusammenschluss der vorher selbstständigen Gemeinden Feldkirchen, Vagen (mit den Ortschaften Feldolling, Vagen und Westerham) und 1978 mit der Gemeinde Höhenrain.
Mehr Geschichte finden Sie hier auf den Seiten der Heimatkundlichen Sammlung HKS