Projekt Dorfplatzerneuerung
Möglichkeiten einer Neugestaltung der Ortsmitte Feldkirchen – rund um den Dorfplatz über die Staatsstraße hinaus - beschäftigen den Gemeinderat schon seit vielen Jahren. Bei diesen Überlegungen ging und geht es jetzt aktuell vornehmlich darum, Lösungen für eine angenehmere Aufenthaltsqualität, mit weniger Lärmbelastung und besserer Parkplatzsituation zu finden.
Der Bereich der Ortsmitte erstreckt sich vom Seniorenheim Vitalis bzw. der Alten Post im Westen bis über die Kirche hinaus im Osten, von den Parkplätzen im Norden bis Kindergarten und Eisdiele, also bis zur Salzstraße, im Süden. Dabei wird die Staatsstraße in den Überlegungen mitberücksichtigt und grenzt diese also ausdrücklich nicht aus.
Der Weg in eine konkrete Umsetzung soll nun optimaler Weise im Rahmen einer städtebaulichen Gesamtkonzeption mit klar definierten Zielen, erfolgen. Hierbei ist das Projekt Dorfplatz ein wichtiger Schritt in eine ganzheitliche Betrachtung der Situation in der oben beschriebenen Ortsmitte.
Dazu muss das Rad nicht neu erfunden werden: Innerörtliche Verbesserungsmaßnahmen werden in Bayern schon seit Jahrzehnten erfolgreich durchgeführt- mit der sogenannten Städtebauförderung.
Dabei werden die Projekte, wenn diese von den Fachleuten der Regierung als gut und sinnvoll geprüft wurden, in der Regel mit 60 % der Kosten vom Freistaat gefördert.
Auch die Gemeinde Feldkirchen-Westerham wurde mit dem oben aufgeführten Bereich in Feldkirchen in dieses wichtige und erfolgreiche Städtebauförderungsprogramm des Freistaates Bayern aufgenommen.
PROJEKT DORFPLATZ
Im Rahmen des Gesamtkonzeptes stellt der Dorfplatz einen wesentlichen Teilbereich dar mit den Zielen:
- Belebung für alle Altersgruppen
- Ansprechende und funktionale Gestaltung
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität
- Vielfalt der Nutzungen erhöhen
- Minimierung der Störung durch Fahrzeugverkehr
- Erhöhung der Sicherheit
GRUNDLAGE DER PLANUNG:
Zu einer innerörtlichen Belebung sind vor allem vielfältige öffentliche Nutzungen Voraussetzung. Dem wird entsprochen durch Maßnahmen wie:
- Generalsanierung der bestehenden Bücherei wegen Brandschutz, Zukunfts-
- Sicherung durch wesentliche Erweiterung, Alter, unbefriedigende Nutzungs-
- Verhältnisse und Raumaufteilung
- Öffentliche Toiletten auch für Behinderte müssen entstehen
- Öffentliche Nutzung eines Cafébistros (keine Konkurrenz zu bestehenden Gaststätten, sondern Synergieeffekte) mit Außenbereichen
- Öffentliche Nutzung Volkshochschule
- Erlebbarer Wasserbrunnen ebenerdig
- Erneuerung und Neuorganisation der Spielflächen für Jung und Älter (die Kinderspielflächen sind vom Cafébistro aus überschaubar)
- Infrastruktur für Märkte wird erneuert
- Neugestaltung des Beleuchtungskonzepts
Wie geht es mit der Staatsstraße weiter?
In der zukünftigen städtebaulichen Gesamtkonzeption soll die Staatsstraße keine Bereichstrennung mehr vermitteln, sondern eine Straße sein, die mehrere Bereiche in der Ortsmitte miteinander verbindet. Hierzu sind konkrete Ideen zur öffentlichen Diskussion in Vorbereitung. Ziel ist es, die Straße in den Platz zu integrieren.
Warum soll die vhs in die neuen Räumlichkeiten einziehen?
Im Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde die Bereitstellung von dringend benötigten weiteren Räumen für die schulische Nutzung am Schulgebäude. Daher wurde ebenfalls einstimmig im Gemeinderat dafür gestimmt, die bisherigen vhs-Räume am Schulgebäude wieder frei werden zu lassen. Die vhs soll daher ihre neue Heimat im neuen erweiterten Anbau Nord mit modernster Technik wie Lüftung/Kühlung erhalten. Die eingereichte städtebauliche Förderung in Höhe von 2,5 Mio € wird ausschließlich vom Staat bezuschusst, wenn das Gesamtkonzept Bestandsgebäude, Mittelbau und Neubau umgesetzt wird.
Zudem muss das Konzept für eine Belebung der Dorfmitte einen deutlichen Schwerpunkt in der öffentlichen Nutzung haben. Dies war die Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat hier im Sinne einer optimalen Kosten-Nutzen-Abwägung zu entscheiden, da Grundstück- und Baukosten für ein komplett neues vhs Gebäude an anderer Stelle keine Ersparnis bedeuten würde. Ein wichtiger Beweggrund ist aber vor allem auch, dass die vhs mit ihrem vielfältigen und altersübergreifenden Kultur- und Veranstaltungsangebot einen großen Beitrag für eine erlebbare Ortsmitte in Feldkirchen bedeutet. Do kemma zamm!
WETTBEWERBSDURCHFÜHRUNG
Im Rahmen des europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs wurde durch eine vielfältige Jury (Bürgermeister, Gemeinderäte, Verwaltung, Landratsamt, Regierung, Denkmalschutz,
Architekten, Städteplaner) das vorliegende städtebauliche Konzept als bester Entwurf beschieden und befindet sich seit 2019 planerisch in der Umsetzung. Hierbei intensiv beteiligt sind Planer, Gemeinderat, ein eigens gebildeter Projektausschuss, die Bauverwaltung, Fachplaner und weitere verschiedene Fachstellen.
KOSTEN
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 8,8 Mio. €. Davon 1,1 Mio. € für die Bestandsanierung der Bücherei, 2,0 Mio. € für den Neubau der Bücherei, 1,1 Mio. € für die komplette Freiflächenneugestaltung und 4,5 Mio. € für den Neubau Cafebistro und Volkshochschule. Abzüglich der Fördersumme des Freistaats von 2,5 Mio. € verbleiben 6,3 Mio. €.
Ohne Umsetzung der drei Gebäude (Sanierung Bestand und Neubau) ist die Fördersumme in Höhe von ca. 2,5 Mio. € nicht abrufbar. Bisher wurden auch bereits ca. 0,6 Mio. € Planungskosten investiert. Ca. 3,1 Mio. € wären somit bei Nichtumsetzung der jetzigen Planung für die Gemeinde verloren.
Ausblick
Die Genehmigungsplanung ist vom Gemeinderat beschlossen, fertiggestellt und liegt zur Bearbeitung der Genehmigung dem Landratsamt vor.
Ansprechpartner
Bei Fragen oder Anregungen: Projektleiter Manuel Pauker im Hochbauamt der Gemeinde. pauker@feldkirchen-westerham.de oder telefonisch 08063-9703-201