Energiespar-Kampagne - Werden Sie Effizienzexperte!
Gemeinsam mit einer Allianz aus Umweltschutz- und Wirtschaftsverbänden sowie kommunalen Spitzenverbänden hat Klimaschutzminister Robert Habeck zum Energiesparen aufgerufen. „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ nennt der Grünen-Politiker seinen Aufruf, dabei mitzumachen.
Mit dieser bundesweiten Kampagne, die unter anderem dazu auffordert, die Heizung runterzudrehen, das Auto stehen zu lassen oder beim Duschen weniger Wasser zu verbrauchen, möchte die Bundesregierung die Energieabhängigkeit von Russland überwinden und die Energiewende beschleunigen. Angesichts gestiegener Energiepreise gehen die Deutschen aber ohnehin schon bewusster mit Energie um, wie eine Umfrage des BDEW zeigt. Demnach haben 77 Prozent der Befragten bereits versucht, beim Heizen oder Warmwasserverbrauch Energie einzusparen. Nur jeder Fünfte habe angegeben, sich nicht anders als sonst zu verhalten.
Dabei ist Energiesparen kurzfristig in der Tat die beste Maßnahme gegen steigende Preise. Das Umweltbundesamt (UBA) bietet fünf Soforttipps, mit denen Sie „im Schnitt durchaus 500 Euro und mehr pro Person und Jahr einsparen können“. Allein mit einem Sparduschkopf sollen 100 bis 200 Euro weniger an Warmwasserkosten pro Person und Jahr drin sein. Weitere 100 Euro bleiben im Geldbeutel für anderes ü b r i g , wenn der Einkauf mit dem Rad statt mit dem Auto erledigt wird. Und wer seine Wohnung noch mit Halogenlampen erhellt und die nun gegen LED-Leuchten austauscht, spart pro Lampe noch mal 10 Euro pro Jahr Stromkosten.
Auch kluges Einkaufen, richtiges Lagern und rechtzeitige Resteverwertung hilft, bares Geld zu sparen. Denn „rund 70 Euro werfen wir jedes Jahr in Deutschland pro Person in Form von vermeidbaren Lebensmittelabfällen weg“, weiß die umweltfreundliche Ratgeberbehörde. Und zu guter Letzt empfiehlt das UBA, einfach die Solltemperatur der Heizungsanlage um ein Grad zu senken, schon seien „rund sechs Prozent der Heizkosten“ eingespart.
Insbesondere mit Blick auf den kommenden Winter gelte es, keine Zeit zu verlieren, drängt die Deutsche Energie-Agentur. „Jede Kilowattstunde Gas, die wir jetzt nicht verbrauchen, könnte eingespeichert werden“, begrüßt auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Kampagne. Dessen Mitglieder, mehr als 1.500 Stadtwerke, seien schließlich „das Scharnier“ zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern vor Ort und sollten ihre Kunden fürs Energiesparen sensibilisieren. „In den vergangenen Jahren“, sagt der Oberbürgermeister der Stadt Mainz und VKUPräsident, Michael Ebling, „hat die Energieeffizienz leider zu Unrecht in der öffentlichen Diskussion um die Energiewende ein Schattendasein gefristet.“ Das soll nun anders werden. (tb)
https://www.energiewechsel.de/
https://www.ganz-einfach-energiesparen.de/
Gute kommunale Beispiele: https://www. landkreistag.de/themen/energie-und-klimaschutz
Krisenfester werden wir auf Dauer so:
1. Energielabel auf Dunkelgrün stellen. Ob Kühlschrank oder Spülmaschine: Achten Sie beim Kauf auf das Energielabel und den Verbrauch. Wählen Sie die höchste verfügbare Effizienzkategorie. Damit können Sie über die Lebensdauer der Geräte viel Stromkosten einsparen. Falls Sie noch eine ältere Heizungsumwälzpumpe haben, lohnt sich oft ein vorzeitiger Austausch mit einer Hocheffizienzumwälzpumpe.
2. Ökostrom beziehen. Der Wechsel dauert weniger als 30 min. und ist ein Signal für den schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien. Achten Sie auf Label wie „Grüner Strom Label“ oder „Ok-Power“.
3. In Solarenergie investieren. Nutzen Sie als HausbesitzerIn Ihre Dachfläche für Photovoltaik oder Solarthermie. Je nach örtlichen Gegebenheiten können Sie auch als MieterIn ein kleines Balkon-Solarkraftwerk installieren. Unabhängig von eigenen Flächen gibt es finanzielle Beteiligungsangebote von z.B. (grünen) Banken und Energiegenossenschaften, wo Sie in den Ausbau von Solar- oder Windkraft investieren können.
4. Mit Dämmung den Heizbedarf verringern. Verringern Sie den Heizbedarf Ihres Hauses durch gute Wärmedämmung. Mittels eines staatlich geförderten individuellen Sanierungsfahrplanes schaffen Sie die Grundlage für eine langfristig kosteneffiziente Sanierungsstrategie.
5. Mit Wärmepumpe heizen. Mit Ökostrom betrieben sind die, verbunden mit entsprechenden Dämmstandards, die Heiztechnik für ein klimaneutrales Land.
6. Sprit sparen und Carsharing nutzen. Wenn Sie eher selten fahren, nutzen Sie Carsharing anstatt ein eigenes Fahrzeug anzuschaffen, das spart viele Kosten. Auch in immer mehr kleineren Städten gibt es inzwischen entsprechende Angebote. Achten Sie auf kraftstoffsparende Fahrweise und halten Sie sich an ein freiwilliges Tempolimit.
7. Beim Reisen am Boden bleiben. Flugreisen verursachen hohe Treibhausgasemissionen. Wählen Sie nähere Reiseziele, die auch ohne Flugzeug zu erreichen sind. Bevorzugen Sie allgemein umweltfreundlichere Verkehrsmittel oder Alternativen zu Präsenzveranstaltungen, wie Videokonferenzen.
Weitere Tipps gibt das Umweltbundesamt unter https://www.umweltbundesamt.de/themen/ deutschland-krisenfester-nachhaltiger-machen
Bewusster Konsum geht so:
Die Herstellung von Produkten benötigt Energie und Rohstoffe. Daher sollten insbesondere langlebige Textilien, Möbel, IT-und Haushaltsgeräte gekauft und diese auch möglichst lange genutzt werden.
Mehrwegverpackungen wie Flaschen, Gläser, Boxen und Becher für Getränke und Lebensmittel im Supermarkt und für Unterwegs sparen Energie und Rohstoffe.
Die korrekte Entsorgung hilft darüber hinaus, Energie einzusparen und wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen.
Probieren Sie aus, wie Sie auch mit weniger Konsum glücklich sein können. Das betrifft z. B. die Anzahl, aber auch die Größe von Geräten des Autos oder der Wohnung.
www.uba.de/umwelttipps-fuer-den-alltag