Information der Bürgerinnen und Bürger von Feldkirchen-Westerham zum aktuellen Stand des Hochwasserschutzes an der Mangfall
Im Mai 2025 fand ein Austausch zwischen Vertretern des Wasserwirtschaftsamts (WWA) Rosenheim und der Gemeindeverwaltung Feldkirchen-Westerham statt. Ziel der Besprechung war die Bewertung der bisherigen Drainageplanung im Rahmen des Hochwasserschutzkonzepts an der Mangfall und die Entwicklung möglicher neuer Lösungen.
Hintergrund
Vorhabensträger aller mit dem Polder in Zusammenhang stehenden Vorhaben ist weiterhin der Freistaat Bayern, also das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. Die Kosten der Planungsanpassung und deren Umsetzung haben keine finanziellen Auswirkungen auf die Gemeinde.
Die ursprünglich vorgesehene Drainage zwischen dem Bauhof und der östlichen Gemeindegrenze ist Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Um eine Genehmigung durch die Regierung zu erhalten, müssen sowohl technische Umsetzbarkeit als auch Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden.
Bei der bisherigen Planung wäre ein massiver Eingriff in das Gelände notwendig gewesen: Dazu zählen riesige Erdarbeiten samt Einbau von bis zu 12 Meter langen Spundwänden, die nach Bauabschluss wieder entfernt werden müssten. Diese Maßnahmen würden nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch in sensible ökologisch geschützte Bereiche eingreifen. Aus diesem Grund ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Planungen in der aktuellen Form nicht genehmigt werden.
Neue Planungsrichtung
Das WWA Rosenheim hat angekündigt, einen Schritt in der Planung zurückzugehen – von der Genehmigungsplanung zur Entwurfs- bzw. Vorentwurfsplanung. Diese Entscheidung schafft Raum für neue Ansätze, die nicht nur genehmigungsfähig und wirtschaftlicher als die bisherigen Planungen sind, sondern auch einen besseren Schutz der Anwohnenden vor steigenden Grundwasserständen bieten. Die bisherige Planung erfüllt lediglich das sog. „Verschlechterungsverbot“, hält also viele Keller im Falle eines hohen Grundwasserspiegels nicht trocken, sondern senkt lediglich den Pegel um 10-20cm. De neue Planung schafft hier neue Möglichkeiten und das vor allem auch außerhalb der Flutung des neuen Polders. Trägt also insgesamt zur Verbesserung der Grundwassergefahr in Feldolling bei.
Das Planungsteam des Wasserwirtschaftsamtes wird nun verschiedene Varianten prüfen und bewerten.
In Prüfung kommen beispielsweise
- Eine Drainage mit Pumpwerk
- Eine Kombination aus Längs- und Querdrainage
Berücksichtigung angrenzender Gewässer
Im Rahmen der neuen Überlegungen wird auch der Feldkirchener Bach in die Planung einbezogen. Ein spezialisiertes Ingenieurbüro wird hier mögliche Synergien und Abstimmungen mit dem kommunalen Hochwasserschutzkonzept untersuchen und Empfehlungen erarbeiten.
Ausblick und weitere Schritte
Die Straße zum Bauhof und Klärwerk wird vorerst nicht asphaltiert, da weiterhin davon auszugehen ist, dass der Bau der Drainage massiv in die Straßenfläche eingreift. Stattdessen sind vorübergehende Ausbesserungen vorgesehen.
Die aktuelle Umplanung eröffnet die Chance, ein wirtschaftlicheres, umweltverträglicheres und effektiveres Hochwasserschutzkonzept zu entwickeln. Dabei sollen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich berücksichtigt werden – nicht zuletzt durch eine offene Kommunikation und Mitwirkungsmöglichkeiten. Für den Gemeindeteil Feldolling hat das WWA in Kooperation mit dem Ortsrat Feldolling eine Infoveranstaltung angekündigt.
Ein transparentes Vorgehen bleibt oberstes Ziel: Die Verwaltung und das WWA werden auch künftig offen über den Stand der Dinge informieren.