Feierliche Eröffnung des neuen Wertstoffhofs in Feldkirchen-Westerham
Ein bedeutender Schritt für die Abfallwirtschaft in der Region: Am Dienstag, den 13.05.2025, wurde der neue Wertstoffhof am Eidechsenweg in Feldolling feierlich eingeweiht. Landrat Otto Lederer und Bürgermeister Johannes Zistl durchschnitten gemeinsam das symbolische Band und übergaben die moderne Anlage offiziell ihrer Bestimmung.
Mit der Fertigstellung des neuen Standorts wird ein langfristiges Projekt abgeschlossen, das sowohl den Umweltanforderungen als auch dem gestiegenen Bedarf in der Gemeinde Rechnung trägt.
Landrat Otto Lederer erinnerte in seiner Eröffnungsrede an den symbolischen Spatenstich im vergangenen Jahr, bei dem er betonte: „Der beste Müll ist der, der erst gar nicht entsteht, für den Rest sei dann eine funktionierende Infrastruktur zur Entsorgung unverzichtbar“ – und genau diese bietet die neue Anlage in Feldolling.
Mehr Komfort, mehr Sicherheit, mehr Effizienz
Der neue Wertstoffhof stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Standort in der Breitensteinstraße dar. Dessen unzureichende Zufahrt durch eine Wohnsiedlung sorgte in der Vergangenheit regelmäßig für Verkehrsprobleme, gefährliche Situationen für Radfahrer und zahlreiche Beschwerden von Anwohnern. Die Verlegung war daher nicht nur aus Kapazitätsgründen, sondern vor allem aus sicherheits- und verkehrstechnischer Sicht geboten. Rund 250 bis 500 Fahrzeuge nutzen täglich den Wertstoffhof – eine Zahl, der die neue Anlage nun mit deutlich verbesserter Infrastruktur begegnet, ohne Anwohner zu belasten:
• Getrennte Bereiche für Anliefer- und Abholverkehr sorgen dafür, dass die Entleerung der Container durch den Landkreis nicht mehr zu Unterbrechungen der Öffnungszeiten führt.
• Eigene Fahr- und Haltespuren auf erhöhter Ebene ermöglichen einen komfortablen Einwurf von oben – das mühsame Heben über den Containerrand entfällt.
• Eine großzügig angelegte Grüngutstelle, räumlich getrennt vom restlichen Bereich, erleichtert die Anlieferung auch mit Anhängern und deckt mit mehr als doppelt so viel Fläche wie bisher den wachsenden Bedarf.
Neue Services für Bürgerinnen und Bürger
Auch in puncto Benutzerfreundlichkeit setzt die Anlage Maßstäbe:
• Moderne Zahlungsmöglichkeiten wie mobile Kassen- und Kartenterminals sowie mobile Belegdrucker verkürzen Wartezeiten und verbessern den Service.
• Bauschuttentsorgung in haushaltsüblichen Mengen wird durch einen zusätzlichen Container möglich – bis zu drei volle Schubkarren oder 20 Maurerkübel können nun direkt vor Ort entsorgt werden.
Finanzierung und Ausblick
Die Baukosten für den neuen Wertstoffhof belaufen sich auf rund 2,1 Millionen Euro und wurden vom Landkreis Rosenheim als Träger der Abfallwirtschaft übernommen. Die Kosten für Erschließung und für die Zufahrtsstraße trägt die Gemeinde Feldkirchen-Westerham zusätzlich.
Bürgermeister Johannes Zistl dankte allen Beteiligten für die zügige und professionelle Umsetzung: „Mit dieser modernen Anlage setzen wir ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige Abfallwirtschaft und bieten unseren Bürgerinnen und Bürgern einen tollen Service.“
Zudem bedankte sich Zistl ausdrücklich für das Entgegenkommen des Landratsamts, das eine Außenfassade aus Lärchenholz anstelle von Kunststoff genehmigte – so fügt sich der Wertstoffhof harmonisch in die schöne Umgebung von Feldkirchen-Westerham ein. Den Mitarbeitenden wünscht er viel Freude am neuen Standort und dass sich alles möglichst schnell „eingroovt“.
Das Bringsystem des Landkreises hat sich bewährt
Landrat Otto Lederer dankte dem Bürgermeister für seine Worte, die inhaltlich bereits das Wichtigste zusammengefasst hätten. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig das Thema Abfallwirtschaft sei – denn im Landkreis Rosenheim fallen jährlich rund 73.000 Tonnen Wertstoffe an. Die häufig gestellte Frage, warum es im Landkreis Rosenheim kein Holsystem für Verpackungen (gelber Sack/Tonne) gebe, beantwortete er mit Verweis auf die Vorteile des bestehenden Bring-Systems: Zwar sei die Abholung von zu Hause bequem, doch ein Vier-Wochen-Rhythmus führe oft zu unangenehmen Gerüchen zusätzlich zur Problematik, dass Säcke bei Wind am Abholtag verweht würden. Bis zu 50% Fehlwürfe in den gelben Säcken machten außerdem eine nachträgliche Sortierung notwendig, die genauso im jetzigen System erfolgt – die Bürgerschaft braucht aber nicht mehr vorsortieren. Das in Rosenheim mittlerweile etablierte Bring-System mit zentralen Sammelcontainern ermögliche eine schnelle, effektive und Entsorgung und Wiederverwendung der Wertstoffe.
Mit einem neuen Anlieferungskonzept für den Wertstoffhof in Feldkirchen-Westerham – einem der ersten seiner Art im Landkreis – sei die Benutzerfreundlichkeit nochmals deutlich gestiegen: Einwurfcontainer mit Zugang von oben erleichtern die Nutzung, gleichzeitig können die Lkws die Container während der Öffnungszeiten entleeren – was vorher nicht möglich war.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Landrat Lederer bei den freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Wertstoffhof und wünschte allen ein unfallfreies Arbeiten sowie „Glück auf“ am neuen Standort. Die feierliche Segnung durch Pastoralreferentin Monika Langer rundete die Eröffnung ab.Der neue Wertstoffhof Feldolling steht ab sofort zu den regulären Öffnungszeiten zur Verfügung und heißt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen. Der alte Wertstoffhof in der Breitensteinstraße ist geschlossen, ein großes Banner erinnert vor der Einfahrt in die Straße an die Veränderung.