Mehr Raum für Bildung und Betreuung in Feldkirchen-Westerham: Gemeinderat beschließt Übergangslösung ab dem Schuljahr 2025/2026
Der Bedarf an Räumen in den Schulen und der Mittagsbetreuung in Feldkirchen-Westerham steigt seit Jahren kontinuierlich – eine Entwicklung, die sich durch wachsende Schülerzahlen, neue pädagogische Konzepte und eine verstärkte Nachfrage nach Nachmittagsbetreuung erklärt. Sowohl die Grundschule als auch der Schulverein, der aktuell im Keller der Grundschule untergebracht ist und die Nachmittagsbetreuung übernimmt, haben wiederholt auf die angespannte Raumsituation hingewiesen.
In diesem Jahr wurde deutlich: Die derzeitige Situation lässt sich nicht mehr bis zur Realisierung eines möglichen Schulneubaus aufrechterhalten. Eine Übergangslösung musste her um der weiter steigenden Nachfrage gerecht zu werden – und wurde von der Verwaltung unter Leitung von Bürgermeister Johannes Zistl zügig erarbeitet.
Ein durchdachter Vorschlag zur Entlastung
Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, sieht die beschlossene Lösung folgende Maßnahmen vor:
• Der Schulverein zieht aus dem Keller der Grundschule aus. Die so freiwerdenden Räume werden künftig als Klassenzimmer genutzt und stehen der Grundschule zur Verfügung.
• Der Schulverein erhält drei Räume im Erdgeschoss der Mittelschule, angrenzend an die bestehenden Räume der offenen Ganztagsschule (OGTS). Dadurch entsteht ein gemeinsames Zentrum für die Nachmittagsbetreuung mit positiven Synergieeffekten.
• Drei Klassen der Mittelschule ziehen in eine Art „Lernhaus der Großen“ in den ersten Stock des Kultur- und Sportzentrums (KuS) um. Dort finden sie moderne Lernumgebungen vor, die den Konzepten offener Unterrichtsformen entgegenkommen.
Die Volkshochschule (vhs), die diese Räume im KuS derzeit als Bewegungsräume nutzt, wird im Zuge dieser Maßnahmen für etwa ein Jahr auf andere Räumlichkeiten im Gemeindegebiet ausweichen – eine Herausforderung, die mit erhöhtem Planungsaufwand verbunden ist. Aus dem Gemeinderat wurde jedoch angeregt, die vhs in dieser Phase aktiv zu unterstützen und flexibel im Gemeindegebiet unterzubringen.
Positive Resonanz im Gemeinderat
Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung von Gemeinderat und Schulverband wurde der Vorschlag der Verwaltung umfassend vorgestellt und diskutiert. Die Kämmerin präsentierte die geplanten Maßnahmen und ging auf deren Auswirkungen ein. Besonders hervorgehoben wurden die Vorteile des neuen „Lernhauses der Großen“ für die Mittelschule, die das Konzept mit großer Zustimmung aufnahm.
Auch aus den Reihen des Gemeinderats gab es viel Zustimmung. Gelobt wurde die schnelle und praxisnahe Umsetzung durch die Verwaltung sowie die Tatsache, dass zentrale Elemente der langfristigen Schulplanung – wie offene Klassenzimmer und moderne Lernhäuser – bereits jetzt teilweise realisiert werden. Gleichzeitig wurde betont, dass der geplante Schulneubau durch diese Zwischenlösung keinesfalls verzögert werden dürfe.
Finanzierung und Auswirkungen
Die geschätzten Gesamtkosten für die Umsetzung belaufen sich auf rund 134.250 Euro. Diese verteilen sich auf:
• 46.850 Euro für die Ausstattung der zwei neuen Grundschulräume
• 35.800 Euro für die Umgestaltung der KuS-Räume für die Mittelschule
• 51.600 Euro für den Umzug des Schulvereins in die Mittelschule
Wie die Kämmerin erläuterte, werden diese Kosten aus Rücklagen bzw. der Umlage für den Schulneubau finanziert. Eine Sonderumlage ist nicht erforderlich, sodass die Haushalte der Schulverbandsmitglieder nicht zusätzlich belastet werden.
Fazit
Mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats und der Schulverbände zur Umsetzung dieser Übergangslösung zum Schuljahr 2025/2026 wird ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Schulen und Sicherstellung der Mittagsbetreuung in Feldkirchen-Westerham gemacht. Bürgermeister Johannes Zistl betonte, dass es sich dabei um eine temporäre Maßnahme handelt, die den Weg für eine langfristige Schulneugestaltung freihält – und gleichzeitig schon jetzt die zukünftig gewünschten modernen Bildungs- und Betreuungskonzepte ermöglicht.